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Kletterfotografie im Frankenjura

Der Frankenjura ist eines der größten zusammenhängenden Klettergebiete weltweit mit einer phänomenal monomenalen Felsstruktur und einer überaus spannenden Geschichte und beindruckende Kulisse für die Kletterfotografie.

So schrieb Kurt Albert 2005 in Fight Gravity: „Der Frankenjura ist der Geburtsort von Ossis Bühler-Haken und Fritz‘ Sticht-Bremse. Er ist die Heimat des „Campus-Boards“ und des Rotpunkt-Gedankens, der von hier aus um die Welt ging. Aber in erster Linie ist der Frankenjura ein Klettergebiet mit derzeit etwa 8.000 Kletterrouten an rund 900 Massiven. Es existieren nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden – das ist weltweit wohl einmalig!“

Lena in Fingerfood (10-) an der Kuhkirchner Wand im Wiesenttal
Lena projektiert Fingerfood (10-) an der Kuhkirchner Wand im Wiesenttal

Dem ist – und von mir sowieso nicht – auch nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht, dass es mittlerweile etwa 10.000 Routen an rund 1.000 Massiven sind.

Klettern im Frankenjura

Deshalb, so vermute ich, ist es auch kein Wunder, dass man an den Felsen im Frankenjura so vielen Menschen trifft, die der gleichen, wunderbaren Leidenschaft frönen: dem Sportklettern. In meinen Augen dem – und vielleicht übertreibe ich jetzt ein bisschen – dem schönsten Hobby der Welt.

Ähm nö – ich übertreibe doch nicht.

Dabei finde ich beim Klettern genial, dass der Schwierigkeitsgrad so herrlich nebensächlich werden kann, ja und eigentlich sogar sein sollte. Es ist doch irgendwie auch völlig egal, ob du gerade eine 10+ tickst oder aus einer 5- rausfällst. So lange du dabei Spaß hast, der Bewegung folgst und die Zeit draußen, in der Natur an der frischen Luft, mit Freunden genießt und du zufrieden bist, ist die Welt doch in Ordnung, oder?

Selena klettert Knochensammler (9) in Zamonien, Frankenjura
Selena klettert Knochensammler (9) in Zamonien, Frankenjura

Projektieren im Frankenjura

Ich bin mal ganz ehrlich, während mir das Genuss-Klettern in leichten Routen mega Spaß bereitet, ist das Projektieren nicht ganz so meine Kernkompetenz (ich arbeite daran) – aber das muss ja nicht für dich gelten.

Doch was ist eigentlich Projektieren im Sportklettern?

Ich würde sagen, ein ziemlich ambitionierte und spannender Weg, auch fotografisch, in deinen nächsten Schwierigkeitsgrad am Beispiel einer spezifischen Kletterroute. Dabei suchst du dir eine Route aus, die anfangs unmöglich erscheint und beschäftigst dich ziemlich intensiv mit der Route, analysierst deine Probleme – warum es wo hapert und was zu tun ist um die Ursachen zu beseitigen. Nebenher trainierst du noch ganz spezifisch, vielleicht auch in der Kletterhalle, um Schwächen zu beseitigen, machst dir Notizen zu deinen Lösungsansätzen, studierst Bewegungsabfolgen ein oder stellst deine Ernährung konsequent um? Halt alles, was dir notwendig erscheint um an Ende die Route klettern zu können.

Projektieren kann so frustrierend sein.

Auf dem Weg feierst du bestimmt kleine Erfolge und musst wahrscheinlich mit großen Rückschlägen fertig werden. Auf jeden Fall aber fordert dein Projekt große Ausdauer und Durchhaltevermögen bis du die Route schließlich Klettern und am Ende den Umlenker klippen kannst.

Projektieren kann so motivierend sein.

Aber wenn du dich schon mal mit Projektieren beschäftigt hast, weisst du das eh – welche Ausdauer und Wille notwendig sein kann, bis es am Ende schließlich klappt.

Nadja projektiert Elysion (9) am Sprungstein im Hirschbachtal

Alles in allem finde ich, ist das Projektieren mit allen Höhen und Tiefen die intensivste oder zumindest fordernste Art des Sportkletterns und der Weg bis zum Umlenker ist besonders steinig. Diesen Weg gehe ich gerne – und jetzt schließt sich der Kreis – mit der Kamera in der Hand gerne ein Stück mit dir.

Fotografieren im Frankenjura

Wenn sich lässige Kletterinnen und Kletterer in einer malerischen Umgebung, wie beispielsweise dem Frankenjura, treffen, um ihren Sport nachzugehen ergibt sich für mich als Fotograf mit einer riesengroßen Leidenschaft für das Sportklettern fast immer ein Motiv.

Ich meine, mal ehrlich, gibt es den für Fotografen was spannenders, als völlig authentische Bilder von Menschen zu machen, während sie ihrerseits ihrer liebsten Beschäftigung nachgehen? Kann ich mir, als Kletterfotograf, nicht vorstellen.

Meistens mit am Fels im Frankenjura für die Kletterfotografie: meine Kamera
Meistens mit am Fels im Frankenjura für die Kletterfotografie: meine Kamera

Hinzu kommen die Herausforderungen, die man – oder halt ich – als Kletterfotograf im Frankenjura bewältigen muss. Das Finden der optimalen Perspektive unter Berücksichtigung von Licht, Landschaft, Route oder Schlüsselzug, der Umgang mit dem Druck, dass der Sportler an seiner Leistungsgrenze klettert und man nur wenige Versuche hat, um das Bild zu machen, und noch vieles mehr.

All das sind Gründe, die mich immer wieder mit Freude an die heimischen, fränkischen Felsen fahren lassen. Und jedesmal aufs Neue mit Freude und Begeisterung.

Und wenn dabei Erinnerungen an dein Projekt, deine Ausdauer, deine Motivation und am Ende deinen Erfolg entstehen – umso besser!